Sonntag, 12. September 2010

Sports² - Es brennt. Der FC Ingolstadt hat viele Problemfelder die schleunigst behoben werden müssen


Ein perfekter Fehlstart ist dem FC Ingolstadt 04 mit drei Niederlagen aus drei Spielen und einer Tordifferenz von 3:10 Toren gelungen. Nach drei Spieltagen im Unterhaus findet man sich als Schlusslicht auf Platz 18 wieder. Auf eine 1:4-Auftaktniederlage im Derby gegen Augsburg folgte ein 1:4 in Duisburg, nun verlor man knapp gegen Oberhausen mit 1:2.
Ganz unten findet sich der FC04 wieder, obwohl man mit ganz anderen Ambitionen in die 2. Liga gestartet ist. Klassenerhalt, offensiver Fußball. Die Zuschauer wollte man begeistern. Und jetzt? Ist man Letzter und steckt als Aufsteiger in einer Krise. Es müssen Punkte her. Doch dieser Fehlstart kommt nicht von ungefähr. Es gibt viele Problemfelder beim FC Ingolstadt 04:


Problemfeld Tor
Sascha Kirschstein wirkt hinten im Kasten nicht souverän. Er schreit viel, strahlt aber keine große Sicherheit aus. Bei den Spielen gegen Augsburg und Duisburg machte er keinen guten Eindruck. Ein Rückhalt ist Kirschstein noch nicht. Gegen Oberhausen kann man ihm allerdings kein Tor ankreiden. Allerdings ist sein Stil die Mannschaft anzutreiben, nicht die beste. Mäßige Leistungen und schreien haben keine Berechtigung.


Problemfeld Abwehr
Andreas Görlitz als Neuzugang hat bei Ingolstadt noch nicht eingeschlagen. Er hatte zwar gegen Oberhausen die meisten Ballkontakte bei Ingolstadt, setzt aber nach vorne noch zu wenig Impulse. Görlitz spielt noch zu verhalten, zu unaufällig um ein Führungsspieler zu sein. Erst zum Ende des Spiels zeigte Görlitz seine offensive Klasse. Steven Ruprecht flog nach zwei schwachen Auftaktspielen gleich mal aus dem 18er-Kader. Für ihn gab Neuzugang Marvin Matip sein Debüt und strahlte Sicherheit und Ruhe im Abwehrspiel aus. Bäume hat der "Neue" allerdings auch nicht heraus gerissen. Tobias Fink hingegen ist ein Vorbild für das ganze Team. Fink ackert, kämpft und beißt hinten auf der Außenverteidiger-Position.


Problemfeld Mittelfeld
Wenn Leitl fehlt, geht gar nichts. Diese Erkenntnis erfuhr der FC04 abermals gegen Oberhausen. Der Kapitän und Mittelfeldmotor ist Spielmacher und Kopf des Teams. Fehlt Leitl, fehlen Kreativität und Antrieb im Spiel der Schanzer. Moritz Hartmann und Marco Futacs waren vergeblich auf Bälle im Sturmzentrum. Andreas Buchner und Fabian Gerber feierten gegen Oberhausen ihr Comeback nach langer Verletzungspause und zeigten eindrucksvoll wie wichtig sie für das Team sind. Allen voran Buchner machte Druck über  die Außenbahn. Wenn beide von Anfang an spielen könnten und 100-prozentig fit wären, wäre das Team um einiges stärker. Sebastian Hofmann zeigte eine ansprechende Leistung von Anfang an, konnte allerdings nicht das Spiel über die Seite bestärken. Ebenso Moise Bambara. Bei beiden muss man sagen: für die 2. Liga reicht es eben nicht ganz aus. Mit dem Sechser Manuel Hartmann, der aktuell noch an einer Verletzung laboriert, fehlt ebenfalls ein wichtiger Spieler im Mittelfeld der Schanzer.


Problemfeld Sturm
Im Sturm tut sich Moritz Hartmann schwer an alte Erfolgszeiten in Liga drei anzuknüpfen. Was vielleicht auch daran liegt, das ihm die guten Bälle von Stefan Leitl fehlen. Marco Futacs kämpft, ist aber vor dem Tor nicht zu kaltschnäuzig. Gegen Oberhausen hatte er den Führungstreffer in der ersten Hälfte auf dem Fuß. Es droht wohl das gleiche Problem wie im Abstiegsjahr, es fehlt ein Superstürmer.


Problemfeld Standardsituationen
Der FC Ingolstadt ist bei Freistößen und Ecken so anfällig wie kein anderes Team in der 2. Liga. Die Zuordnung stimmt bei Freistößen hinten und vorne nicht. Bei Ecken ist der 2. Pfosten oft nicht abgedeckt, viele Teams schlagen daraus mal gerne Kapital. Der FC Ingolstadt kennt seine Probleme bei Standards, behebt sie aber nicht, sonst hätte man gegen Oberhausen nicht wieder ein Freistoß-Tor bekommen. Die Fehler werden laut Wiesinger angesprochen, von Trainingseinheiten in denen das Stellungsspiel bei Standards geübt wird, sind aber nicht zu sehen. Wie sagt man immer: learning by doing. Auch das Verwerten von Standards ist mehr als mangelhaft. Gegen Oberhausen hatte man acht Ecken konnte aber kein Kapital daraus schlagen. Die meisten Spiele werden eben durch Standards entschieden und da hilft dem Team auch keine spielerische Klasse, auf die immer so hingewiesen wird. Auch bei Freistößen zeigt man Schwäche. Patrick Mölzl schießt einen Freistoß ziel- und planlos in die Mauer. Der FC Ingolstadt muss an dieser Schwäche arbeiten, sonst lauern die Gegner nur noch auf Standards.


Ausblick in die Zukunft
Es müssen schleunigst Punkte her. Gegen Bielefeld müssen drei Punkte her um Selbstvertrauen zu tanken und Ruhe im Umfeld des Vereins zu gewinnen. Sind Andreas Buchner, Stefan Leitl und Fabian Gerber wieder fit und von Anfang an einsatzbereit, wird das Team bessere Leistungen zeigen. Denn die drei Mittelfeldspieler sind die Säulen im Ingolstädter Offensivspiel.

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