Der FC Ingolstadt hat einen Ostkomplex. Nachdem man bereits zu Beginn der Saison in Aue, mit 0:1 verlor, gab es nun eine 0:2-Niederlage in Jena.
Nachdem man zuletzt vier Spiele ungeschlagen blieb, wollte Ingolstadt seine Erfolgsserie in Thüringen beim FC Carl Zeiss Jena fortsetzen. Horst Köppel veränderte seine Mannschaft auf zwei Positionen. Für den Gelb-Gesperrten Malte Metzelder agierte nun Robert Fleßers auf der Doppel-Sechs mit Markus Karl. Steven Ruprecht spielte für Moise Bambara, sodass Ralf Keidel auf die andere Abwehrseite wechselte.
Gleich nach 32 Sekunden hatte Ingolstadt auf nassen Rasen in Jena die erste gute Chance. Nach einer Flanke von Stefan Leitl, köpfte Andreas Buchner nur denkbar knapp am Kasten von Carsten Nulle vorbei. Die Schanzer begannen sehr offensiv, sodass Jena regelrecht überrannt wurde. Michael Wenczel hatte die Führung auf dem Kopf (10.), doch sein Kopfball ging über den Kasten. Zehn Minuten später, zwang Markus Karl, den Jenaer Schlussmann Nulle zu einer Parade. Der Ingolstädter Sechser (20.) zog aus kurzer Distanz aus, Nulle parierte Klasse. Das Spiel blieb somit offen, obwohl Ingolstadt zahlreiche Chancen hatte und die gelb-blauen vorführte. Doch die Null blieb auf beiden Seiten stehen. Die Mannschaften gingen bei einem Spielstand von 0:0 in die Kabinen. Ingolstadt konnte man lediglich ankreiden, zu verspielt gespielt zu haben. Noch einen Haken, noch einen Querpass, statt einfach mal abzuziehen. Die Schanzer haben sich zu verkünstelt und somit Chancen erst gar nicht richtig zu Ende gespielt. Kurz nach der Halbzeit, nahm sich Ralf Keidel ein Herz. Sein Freistoß aus 18 Metern (48.) landete nicht in den Maschen, den Nulle parierte ein ums andere Mal, Klasse. Jeder durfte und probierte mal, Robert Fleßers Chance wurde ebenfalls vom Schlussmann der Thüringer zu Nichte gemacht. Zwischenzeitlich fand ein bisschen Leerlauf im Spiel statt, das Spielgeschehen spielte sich im Mittelfeld ab. Bis wie aus dem Nichts in der 72. Minute der Ball in den Maschen landete. Allerdings nicht auf Seiten von Jena! Lukiyma erzielte mit seinem Kopfball das 1:0 für Jena. Ingolstadt spielt und spielt und Jena macht das 1:0. Gleich im Gegenzug, köfte Andreas Buchner an die Latte, das wäre der Ausgleich gewesen. Dann war es wieder Ralf Keidel, der ein Tor erzielen hätte können. Doch seine Chance wurde ein ums andere Mal von Nulle zu Nichte gemacht. Entgültig zur Verzweilfung brachte Nulle nun die Schanzer. Denn in der 76. Minute fischte der Schlussmann des FCC einen Freistoß von Zecke Neuendorf aus dem Kasten. Entgültig in Schockstarre versetzte Halwijn Ingolstadt – mit seinem 2:0. Wieder aus dem Nichts, zog Halwijn einfach ab, Ruprecht und Wenczel versuchten den Schuss zu verhindern, ohne Chance. Aus halbrechter Position ging der Schuss unhaltbar ins Tor. Nun war die Kiste entschieden. Das Ernst-Abbe-Sportfeld, oder „Paradies“ wie es ihre Fans nennen, stand Kopf. Das alterwürdige Stadion wurde zum Hexenkessel. Doch sogar die eingefleitschen Carl-Zeiss-Fans sahen ein, dass eigentlich nicht die bessere Mannschaft gewonnen hatte.
Der FC Ingolstadt hatte zahlreiche Torchancen im Spiel gegen Jena. Über 70 Minuten dominierte der Gast aus der Donaustadt klar das Spiel. Doch Jena machte aus seinen Chancen, das was Ingolstadt eben nicht machte: Tore. Und wie die alte Fußballerweisheit schon sagt: „Wer keine Tore macht, verliert das Spiel.“ Nächste Woche trifft Ingolstadt auf den sächsischen Traditionsverein SG Dynamo Dresden.
Stimmen zum Spiel:
Harald Gärtner (Sportdirektor, FC Ingolstadt 04):
„Es ist eine absolut unglückliche Niederlage. Was man halt der Mannschaft vorwerfen kann, ist die Chancenauswertung. Es bei uns die Konsequenz im Abschluss gefehlt. Wir haben, fünf, sechs, sieben 100-prozentige Torchancen, die müssen wir einfach konsequenter zu Ende spielen. Wir müssen das Tor machen, dann gewinnen wir das Spiel. Wir haben den Gegner stark gemacht, das ist uns in den letzten Monaten immer mal gelungen. Einen Gegner der verunsichert ist, wieder stark zu machen. Das ist uns hier auch gelungen. Es ist einfach Schade, dass die Mannschaft für ihren Aufwand nicht belohnt worden ist.“
Ralf Keidel (Abwehr, FC Ingolstadt 04):
„ So dumm wie es sich anhört, nach einer 2:0-Niederlage, was das eines unserer besten Auswärtsspiele die wir gezeigt haben. Das ist bitter,egal ob Lattenschuss oder der Torwart riesig pariert hat. Da muss man einfach brutaler sein. Man muss einfach mit 1:0 in Führung gehen und dann gewinnst du auch das Spiel. Haben wir aber nicht gemacht, 2:0 verloren und jetzt müssen wir abwarten bis zum nächsten Spiel. Mehr Chancen kannst du dir nicht herausarbeiten. Viel besser, kannst du es auch nicht spielen. Dann machst du halt saudumme Fehler die zum Tor führen. Dann brauchst du dich auch nicht beschweren oder dumm rum jammern. Da kannst du dir davon auch nichts mehr kaufen. Fakt ist zu verlierst das Spiel 2:0.“
FC Carl Zeiss Jena: Nulle – Sträßer, Wuttke, Lukimya, Nagy – Truckenbrod, Holwijn, Smeekes (90+2 Fuss) – Ziegner (85. Eckardt) – Hähnge (75. Benyamina), Amrhein
FC Ingolstadt: Lutz (3) – Ruprecht (4), Pisot (3), Wenczel (3), Keidel (2,5) – Karl (3), Fleßers (3), Leitl (2,5), Buchner (3), Neuendorf (3) – Hartmann (3)
Tore: 0:1 (72.) Lukimya, 0:2 (83.) Holwijn
Gelbe Karten: Nagy, Ziegner, Amrhein, Sträßer
Zuschauer: 5099, Ernst-Abbe-Sportfeld zu Aue
PROsports: Alles rundum den FC Ingolstadt 04 in der 3.Liga und was sonst noch in der Welt des Sports passiert.
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