Dienstag, 16. August 2011

Hajk mit mir - der Hajkbericht


Zu einer Großfahrt gehört eben ein Hajk. Sonst war dieser Hajk immer drei Tage lang. Diesmal bot sich auch ein Kanu-Hajk an. Und so kombinierten wir Lauf und Kanu zu einem 4-Tages-Hajk. Nach zwei Tagen wechseln die Gruppen und es findet ein Stammesabend an einem Treffpunkt statt. Für meine Sippe war es der erste Großfahrt-Hajk. Auf  dem Bundeslager hajkten wir als "Probelauf" für Schweden gleich mal. Allerdings nur zwei Tage, aber 30 Kilometer. Für diesen Hajk wählten wir eine Laufroute mit 30 Kilometern aus. Die ist machbar, dachten wir. Auf dem letzten Hajk in England 2009, lief unsere Ranger/Rover-Gruppe 50 Kilometer in fast zwei Tagen. Wir waren noch etwa vier - fünf Kilometer von unserem Ziel der Stadt Norwich entfernt. Mal zum Vergleich ;-)

So starteten wir mit dem Kanu in Blidingsholm. Nach einer Einweisung, ging es schon los. Auf ins Kanu und lospaddeln. Relativ schnell hat man es raus. Erstmal gegen die Strömung auf den ersten größeren See, doch es sollten noch größere Seen kommen. Schon kam das erste Wehr. Nun hieß es umtragen. An Land gehen, Gepäck raus, Kanu ans andere Ufer bringen, wieder zu Wasser lassen und weiterfahren. Schwedens Seenlandschaft ist so gigantisch. Und es herrscht einfach Ruhe. Wir haben einfach mal zwei Minute inne gehalten bei unserer Mittagspause. Es ist einfach Stille, man hört nichts. So himmlisch. Beim Kanu fahren, konnte man einfach nur die Landschaft genießen. Kurz vor dem zweiten Wehr, sieht man erstmal, wie viel Wassermassen man sich hinter hat, einfach unbeschreiblich. Nachdem zweiten Wehr, lieferten wir uns dann eine Wasserschlacht, als Pause und Abkühlung. Völlig durchnässt, ging es dann wieder ins Kanu und zum Wasserflaschen auffüllen. Diese Pause kostete lange Zeit. Die Ortschaft war angeschrieben, aber die ersten Häuser befanden sich dann in zwei Kilometer Entfernung. An einen Supermarkt gar nicht zu denken. So ging es also weiter, aber nicht mehr weit. Auf einer Insel namens Kungsholmen, auf der im 14. Jahrhundert mal eine Wikinger-Festung stand übernachteten wir dann schließlich. Hier entdeckten wir ekelhafte Nacktschnecken mit einer Länge von bestimmt 20 cm und Durchmesser 5 cm und total schwarz. Richtig abartig. Auch die Mücken war Wahnsinn. Wahrhaftige Killermücken. Sogar das Abschreckmittel Autan, hielt die Viecher nicht ab und so dermaßen zu zerstechen. Nachdem der Nebel einbrach und ein paar nachts aufwachten, wurde es ziemlich gruslig. Alles vom Nebel verschluckt.

Um kurz nach neun, brachen wir dann schließlich auf, auf nach Falaboda. Ein paar Ranger/Rover versteckten auf einer Insel, einen Schatz, den es zu suchen gab. Da wir schon ziemlich kaputt waren, entschlossen wir uns einen schönen Tag in Falaboda zu machen. Mit einem super Abendessen und nach einem schönen Stammesabend, ging es dann ins Bett. Frisch ausgeschlafen, brachen wir zu unserem Laufteil auf. Die Route führte nach Tingsryd. Eine schöne Route durch eine kleine Straße, durch Wald, an kleinen Ortschaften vorbei, naja eher so ein Einhaus-Ortschaften. Eine schöne Laufroute. Abends endlich angekommen, kauften wir erstmal ein und suchten uns dann einen Schlafplatz, denn wir gegenüber von einem Campingplatz in einem Garten auf Privatgrund fanden. Unseren Verbleib erlaubte, uns der Pfleger der uns die Tür öffnete. Dieser Pfleger pflegt den Hausbesitzer, der allerdings sich nicht mehr so gut auskennt, so der Mann. Am nächsten Morgen lernten wir ihn kennen. Er machte den Armee-Gruß und grinste uns an. Er hatte scheinbar einen Schlaganfall. Ein anderer Pfleger löste den Pfleger von der Nacht ab und fuhr mit dem Mann dann Fahrrad. Wir machten uns auf dem Weg nach Blidingsholm, unseren Zeltplatz. Erstmal ging es zehn Kilometer nach Urshult und dann nochmal fünf Kilometer nach Blidingsholm. 400 Meter vor dem Zeltplatz, nahm uns dann der Sprinter mit. Warum auch immer, aber wir dankten. So war unser Hajk, voller Erlebnisse, viel Spaß. Und garantiert nicht unser Letzter als Sippe.

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