Was für ein Spieltag. Dieser Spieltag hätte nicht spannender
sein können. Und er lieferte genug zum Stoff für rege Diskussionen.
Für Aufsehen sorgte das rheinische Derby zwischen Leverkusen
und Köln. Die Kölner gewannen überraschend mit 4:1. Doch die Frage ist, hätten
sie so hoch gewonnen, wenn Podolski die Rote Karte gesehen hätte? Podolski
holte bei einem Zweikampf gegen Schürrle mit dem Bein aus und traf Schürle mit
voller Wucht. Der Linienrichter stand ein paar Meter von der Aktion entfernt.
Es gab nicht mal eine Karte, nicht einmal Freistoß wurde gepfiffen. Rot dagegen
sah in der 90. Minute dann Schürrle. Er senste einen Kölner auf Höhe der
Mittellinie um. Doch sieht man genau hin, spielt er sogar den Ball.
Unverhältnismäßige Entscheidungen. Wenn Podolskis Tritt kein Rot ist, ist
dieses Foul auch kein Rot. Leverkusens Sportdirektor Völler brachte das so
dermaßen auf die Palme, dass er den Schiedsrichter mit Geschrei bis in seine
Kabine folgte. Die Fernsehkameras nahmen sein Geschrei im Spielertunnel und der
Mixed Zone auf. Er wird mit einer Strafe rechnen müssen. Seine Kritik zu den
Entscheidungen, waren berechtigt, doch vielleicht ein bisschen zu laut
vorgetragen. Köln also mit einem Überraschungssieg, dank überragenden Podolski,
der das Spiel entschied, obwohl er eigentlich gar nicht mehr auf dem Platz
stehen hätte dürfen.
Im Duell der Aufsteiger mussten sich Hertha und Augsburg mit
einem Remis zufrieden geben. Trotzdem zeigte die Hertha dass sie wohl nicht
unbedingt in den Abstiegskampf verwickelt werden wird. Auch bei diesem gab es
eine fragwürdige Entscheidung. Langkamp sah nach einem „Foul“ die Rote Karte,
obwohl er den Ball spielte und es nicht der letzte Mann war. Trotz allem wird
Langkamp beim nächsten Spiel zuschauen müssen.
Im Tiefflug befindet sich weiterhin Freiburg. Die Freiburger
wurden letzte Woche 7:0 gegen Bayern abgefertigt und kassierten im Derby gegen
Stuttgart wieder eine Niederlage. Auch im tiefen Abstiegssumpf bleibt der
Traditionsverein Hamburger SV. Sie verloren gegen die aktuell im Höhenflug
spielenden Gladbacher mit 0:1. Gladbach beißt sich oben in der Spitzengruppe
fest. Die HSV-Verantwortlichen halten weiter an ihrem Trainer Oenning fest. Wie
lange der allerdings noch auf seinem Stuhl sitzt ist ungewiss. Der HSV steckt
in einer handfesten Krise.
Einen Befreiungsschlag im Keller schaffte Kaiserslautern.
Sie konnten ihr Derby gegen die Mainzer mit 3:1 gewinnen und dürfen nun neue
Hoffnung schöpfen. Der VfL Wolfsburg hatte am Wochenende ebenfalls ein
komisches Erlebnis was eine Rote Karte anging. Torwart Hitz, sagte „Vollidiot“,
wenn auch immer er da meinte, der Schiedsrichter interpretierte es als
Beleidigung und stellte ihn vom Platz. Diese Aussage kam, als der Schiri einen
Abstoß zurückpfiff, weil ein zweiter Ball auf dem Feld im Hoffenheimer Stadion
lag. Laut Trainer Magath, habe Hitz es ja in den Raum gerufen und nicht den Schiedsrichter
gemeint. Das sah der Schiri allerdings anders.
Auch beim Spiel Nürnberg gegen Bremen, wurde einmal Rot
gezückt. Tim Wiese riss beim Rausgehen, außerhalb des Sechszehners Eigler um.
Wiese sah Rot. Am Ende endete die Partie 1:1, nachdem die zweite Halbzeit sogar
fünf Minuten später begann, da der Platz aufgrund des sintflutartigen Regen nicht
mehr ganz bespielbar war.
Was für ein Spiel? Dortmund hat scheinbar den
Meister-Fluch. Denn alle Teams die
Meister wurden und dieser Meister nicht Bayern hieß, brachen im Folge-Jahr ein.
Dortmund lag in Führung, war lange Zeit vorne und bekam in den letzten zehn
Minuten noch zwei Gegentore. Am Ende 2:1 für Hannover.
Doch Fußball-Deutschland nur auf ein Spiel. Auf den
Klassiker, Schalke – Bayern. Die Münchner zeigten auf dem Platz, wer aktuell
die beste Mannschaft Deutschlands ist. Ein abgeklärter, überzeugender Auftritt,
lies keine Zweifel aufkommen, dass Bayern aktuell das Maß der Dinge ist. Das 2:0
mit Toren von Petersen und Müller, war hochverdient. Schalke versinkt im
Mittelfeld. Und Bayern verteidigt seine Tabellenführung. Rückkehrer Manuel
Neuer wurde mit hämischen Plakaten und Pfiffen im Stadion begleitet.
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