Mittwoch, 10. Februar 2010

PROstuff: Und auf einmal war Krieg.

Es war schon etwas komisch, damals am 10. August 2008 in Füssen. Wir also die Stamm Totila-Delegation fuhr mit einem Shuttle Bus vom Zeltplatz Schwangau zum Bahnhof Füssen. Gerade war das Landeslager "Spuren" vor malerischer Kulisse zu Ende gegangen. Ich höchst verärgert darüber, dass den Pokal-Knaller Ingolstadt gegen Hamburg verpasst hatte. Doch ein Lager sausen lassen, aufgrund eines Pokalspieles war mir auch nicht wert.
Das Lager an sich war ganz okay. Programmmäßig nicht so der Kracher, wettermäßig Allgäu halt. Mal Regen mal Brickel-Hitze. Man gewöhnt sich dran. Man sollte halt genügend Hosen und Regenzeug dabei haben. Und vor allem seine Schuhe, komplett im Zelt stehen haben. Nicht wie ich, dass ein paar Zentimeter des Schuhes über den Zeltrand hinausschauen. Bilanz, am nächsten Tag leerte ich meine Schuhe aus. Es floss braune Flüssigkeit heraus. Die Schuhe waren klischtnass und ich musste dann durch den Matsch noch latschen. Weltklasse.
Doch um das geht es auch nicht.
Nach 10 Tagen Abstinenz von Medien und Weltgeschehen, geht der erste Weg nach einem Lager zum Kiosk. In diesem Fall ging ich in die Bahnhofshalle und krallte mir die Bild am Sonntag. Da ich Fußball interessiert bin, ist in meiner Natur so, dass ich die BamS von hinten herein blättere, weil da der Sportteil ist. Erstmal Pokal-Ergebnisse checken. Keine großen Überraschungen. Ingolstadt draußen. Gut gegen den großen HSV ist das schon in Ordnung. Doch dann war ich dann mal fertig mit dem Sportteil, drehe die Zeitung um, also dass die Titelseite zu sehen war. Was sehe ich da? Was sehen meine verletzlichen Augen da. Krieg! Krieg in Georgien. Die Russen marschieren in Georgien ein. Was ist denn das? Es ist komisch, wenn man gerade von einem Lager kommt und einen, so eine Schlagzeile entgegen knallt. Vor allem Pfadfinder haben von ihrem Gründer Sir Robert Baden-Powell Lord of Gilwell den Spruch: "verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast" mit auf den Weg bekommen. Wir haben eigentlich im gewissem Maße die Mission für Frieden zu sorgen bzw. wir sind eine friedliche staatsunabhängige Weltorganisation. Und dann kommt dir so eine Schlagzeile entgegen. Schon komisch. Vor allem hat doch kein Mensch mit diesem Angriffskrieg von Russland gerechnet. Es war komisch. Es war komisch. Sehr komisch. 10 Tage Lager, neue Leute, super Sache und so. Frieden und Freude. Und dann Krieg. Gott sei Dank, war dieser Krieg nicht allzu lange. Aktuell gefährdet der Iran wohl den Weltfrieden noch mehr. Wobei wir aktuell sowieso keinen Weltfrieden haben. Das Ziel der Menschheit, Weltfrieden werden wir wohl nie erreichen. Jeder ist stolz, jeder pocht auf seinem Stück Land, jeder will nur Respekt. Man darf gespannt sein, wann mir bzw. uns die nächste Kriegs-Schlagzeile entgegenschießt. Ich hoffe nie wieder. Doch absehbar ist sowieso nicht, so wie einst am 10. August 2008, als sich für kurze Zeit, die heile Welt verwandelte.

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