Sonntag, 8. März 2009

PROsports: Und plötzlich sitzt Thorsten Fink hinter mir


Einen Trainer, mal hautnah beim „coachen“ über die Schulter zu schauen, davon träumt wohl jeder Fußballfan einmal. Ich kam mehr oder weniger zufällig, beim Derby FC Ingolstadt gegen 1860 München in diesen Genuss. Eine Minute vor der Halbzeit, wurden die beiden Trainer Thorsten Fink und Uwe Wolf, auf die Tribüne verwiesen. Die Verantwortlichen des FC Ingolstadt suchten verzweifelt im ohnehin ausverkauften Stadion einen Sitzplatz für den Trainer Thorsten Fink. Ich saß gleich rechts vom Kabinenzugang, ganz unten an der Tribüne. Ich schaute ebenfalls, ob nicht irgendwo noch ein Platz frei wäre. Schließlich wurde ich fündig, hinter mir, wäre noch ein Sitzplatz frei. Ein kurzes Zeichen zum Stab der Verantwortlichen reichte und plötzlich saß der Chef-Trainer vom FC Ingolstadt hinter mir. Doch dieser „Platz-Wechsel“ von der Trainerbank auf die Tribüne bliebt nicht unbemerkt. Zuschauer wollten Autogramme, machten Fotos mit ihren Handys und die Fernsehkameras wurden auf den Trainer gerichtet. Die Partie wurde wieder angepfiffen. Es war schon ein mulmiges Gefühl, dass der sonst so ferne Chef-Trainer hinter dir sitzt. Thorsten Fink nahm seinen Rollen-Tausch vom Trainer zum gezwungenen Zuschauer mit Humor: „Den freien Platz, habe ich schon vorher gekauft.“ Der FC Ingolstadt lag 2:3 zurück. Und Thorsten Fink, adoptierte die Tribüne zu seiner Trainerbank. Er schrie, pfiff und grübelte. Seine ganze Wut, über eine vergebene Chance ließ der Trainer am Dach des Kabinengangs aus. Während des Spiels, pfiff er immer wieder seinen Co-Trainer Heiko Vogel zu sich, um ihm die nächsten Aus-wechslungen und taktischen Veränderungen mitzuteilen. Zum Spielende hin stieg auch Finks Aufregung. Immer wieder, pfiff er laut, um seine Mannschaft nochmal anzutreiben. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff, verabschiedete „sich die Prominenz“, wie eine Zuschauerin sagte, sich wieder nach unten. Thorsten Fink, ging wieder dort hin, wo er eigentlich hingehört, an den Spielfeldrand zu seinen Spielern.

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